Ragna Sichelschmidt

WIR:KWT 2024 GEM]EINSAM[

Exponat Titel „Djamal, merkt euch diesen Namen gut“ 90 x 120 cm, Acryl auf Leinwand, 2.700 €

Entstehungsgeschichte:
Lange Zeit beschäftigte ich mich mit jungen Menschen. Ich ging in die Jugendbegegnungsstätten, beobachtete sie bei Trainings mit Skateboard und Inlinern in der Halfpipe und auch beim Lernen von vielen Varianten des Breakdance auf der Tanzfläche.
Ich ließ mich begeistern von erstaunlicher Beweglichkeit, tollem Tempo, unermüdlicher Ausdauer, Ehrgeiz und Eigensinn.
Irgendwann einmal groß herauskommen und bewundert werden, ist treibender Wunsch und Motivation.
Gerne ließ ich mich mitreißen und interessierte mich auch für die szenetypischen Belange. Outfit, spezielle Läden, eigene Videos und Illustrierte bis hin zu den Graffitis, die auch dazu gehören. Letztere finden sich ebenfalls auf meinen Bildern wieder.
Aber auch die Tags, besonders bei Hausbesitzern ungeliebte Markierungen der Sprayer, die ganze Stadtteile überziehen, fing ich mit der Kamera ein und stellte eine Kleinedition Bücher her mit dem Titel: „Archi.Tag.Tour – Die andere Kalligrafie“.
Mein gezeigtes Exponat hat ebenfalls mit Youngstern und Tanz zu tun – hier ist es HipHop.
Der Kölner Verein Planet Kultur holte arbeits- und perspektivlose Migranten-Jugendliche von der Straße, bot ihnen professionellen Tanz-, Schauspiel- und Gesangunterricht und die Chance, ein eigenes Musical zu entwickeln.
Sie erarbeiteten ein realitätsnahes Stück:
In einem ehemaligen Fabrikgelände hatten zwei gegensätzliche Gruppen Unterschlupf gefunden. Die gewaltbereite Gang setzt alles daran, die humane zu verjagen. Doch ein Vorfall, den beide nur durch Zusammenhalt überstehen, macht ein friedvolles Miteinander möglich.
Ich habe sie zeichnend, malend und fotografierend begleitet und ihren tollen Erfolg im Kölner Schauspielhaus miterlebt.

geboren in Mamers, Frankreich
Ausbildung zur Grafischen Zeichnerin
Studium Freie Malerei und Grafik in Essen, Deutschland
lebt und arbeitet in Niederösterreich

WIR:KWT Gruppenausstellung 2023
„wenn jemand eine Reise tut …“

zwei Motive aus der Serie „Bilder mit rätselhaftem Eigenleben“

Eine Erinnerung an eine Reise nach Großbritannien zeigt fragmentarisch Europas größten Steinkreis von 2000/2500 v.Chr..

„Köln-Nippes und weiter weg“
Fotoexperiment auf Satin-Voile auf Museumskeilrahmen 2.800 €

Ihre Entstehungsgeschichte:

Belichtete Farbdias setze ich über lange Zeiträume variierenden Zersetzungsprozessen aus und experimentiere mit Wetter, Erde, Wasser…
Zu unterschiedlichen Zeitpunkten entnehme ich das Filmmaterial.
Es folgt äußerst vorsichtiges Reinigen – die Filmschicht ist aufgeweicht, und sofern überhaupt noch etwas übrig geblieben ist – hochempfindlich.

Die Ergebnisse schwanken zwischen komplett aufgelöst bis überraschend gut.
Ich selbst bearbeite die Dias weder manuell noch digital.
Durch die eigentlich unsachgemäße Behandlung des sensiblen Filmmaterials entstehen Bilder mit rätselhaftem Eigenleben.
Sie erzählen von Veränderung, von dynamischen Vorgängen, von der Schönheit des Vergänglichen.
Habe ich ein von der Zeit bearbeitetes Dia für gut befunden, lasse ich es in einem aufwändigen Spezialverfahren auf Stoff übertragen.
Für kleinere Arbeiten werden Abzüge auf Fotopapier angefertigt.
Viele experimentelle Fotoarbeiten benutze ich als eigenwillige Untergründe für naturalistische Malerei.

„Energiefeld“ Fotoexperiment auf Satin-Voile auf Museumskeilrahmen 2.500 Euro

Viele experimentelle Fotoarbeiten benutze ich als eigenwillige Untergründe für naturalistische Malerei. 
Ettliche dieser Exponate konnte ich in meiner Einzelausstellung im KWT und auch mit NöART präsentieren.
Ein Motiv ist z.Zt. an der Linzerstr. mitten in Gablitz zu sehen.