Cornelia Caufmann

WIR:KWT 2025 „Vom glücklichen Zufall“

„Linien des Unvorhersehbaren – Fragmente I – VI“
Acryl auf Papier

„Linien des Unvorhersehbaren – Fragmente“
6 Kalligraphien in einer Gruppe in einem Rahmen von 88 cm (Breite) x 157 cm (Höhe).
Die Blätter sind sowohl einzeln als poetische Einheiten wie auch gemeinsam als Serie eines größeren Ganzen zu sehen. Sie sind einzeln oder als Gruppe erhältlich.
Impuls: Kompositionen von Barbara Rektenwald 2024/25, live aufgeführt im Atelier.

Die Linie als Konzept
Was in meinen „Malritualen“ auf raumhohen und monumentalen Hangings und Bildrollen als „Living Structure“ und „Pattern Language“ erscheint, ist als Aufstand der Zeichen im Kontext von Macht und Entmachtung von Sprache und Schrift zu verstehen und gestaltet sich zu immer neuen Formen visueller Poesie. Eigensprachliche, reduzierte Zeichen schreiben sich ein in Bildfortsetzungen. Das Serielle lebt von Wiederholung, Variation, Rhythmus und Transformation der sinnlichen Wahrnehmung meines persönlichen Umfelds. Die einzigartige Bildgestaltung und universelle Bildsprache bezieht in ihren prozessualen Notationen Inspirationen und Stilmittel aus Musik und Literatur, befasst sich mit Zentren übereinander- und nebengeordneter Strukturen, die in ihrer Lebendigkeit eines Beziehungsgeflechts als Ganzheit funktionieren.
Meine Werke, teils live und performativ in Zusammenarbeit mit Komponistinnen und
Komponisten entstanden, reflektieren ein tiefes Vertrauen in der Hingabe an den Moment. Im Sinne von Serendipität erkenne ich im Zufall, im Abweichen vom Plan, eine schöpferische Kraft.
Die Linie folgt nicht einem Konzept – sie ist das Konzept und wird im Malprozess zum Ereignis, zur Präsenz sichtbarer Lebendigkeit.

Cornelia Caufmann
„Die wilde, nomadisierende Linie
ist die Freiheit, die ich mir gestatte.“
Ich male, um eine Sprache zu finden,
die nichts erklären muss.
Wie in den Mustertheorien von Christopher Alexander
geht es um das, was wächst –
eine Bildsprache aus wiederkehrenden Formen,
aus Variationen und Zwischenräumen.
Ich arbeite analog.
Das von Hand Gezeichnete ist für mich
kein Anachronismus,
sondern eine Haltung:
eine Spur.
ein Widerstand.
ein Moment der Wahrheit

Cornelia Caufmann

Geboren und aufgewachsen in Spittal/Drau, seit 1993 Lebensmittelpunkt und Atelier in Klosterneuburg sowie in Spittal/Drau.

Studien – Germanistik, Kunstpädagogik und Kunstgeschichte – PH und Uni Wien, Studien und  Internationale Workshops und Kurse bei Gunter Damisch (A), Milena Dragicevic (UK) und Jan Fabre BE)

Tätig in den Bereichen Zeichnung, Malerei, Objekt und Installation. Zahlreiche Einzelausstellungen; Beteiligungen an Gruppenausstellungen und Kunstpreisen; Nominierung für den St. Leopold Friedenspreis 2021; 2018 und 2019 Artist in Residenz in Gmünd/Kärnten; grenzüberschreitende Performances mit Musikern und Komponisten und Kooperationen; integrative Projekte mit dem Schwerpunkt Kunst und Sprache mit Jugendlichen aus unterschiedlichen Kultur- und Sprachräumen; Mitglied der KWT Tulln; Mitglied des Kunstverein Kärnten seit 2024
www.cornelia-caufmann.com
cc@cornelia-caufmann.com

FRAUEN IN SICHT 2023

„Isis’whisper“_©Cornelia Caufmann
Größe: 90 cm x 110 cm
Technik: Öl/Mischtechnik auf Leinwand
Preis: auf Anfrage
Bild auf Leinwand aus dem Zyklus „Traumgesichte“ 2016 Titel: „Isis’ red and gold“
Größe: 160cm x 100cm
Technik: Öl/Mischtechnik auf Leinwand
Preis: auf Anfrage
Foto ©Cornelia Caufmann


Prozessuale Malerei
Chemische Reaktionen und spontane Eingriffe bestimmen den Werkzyklus mit dem Titel „Traumgesichte“, zu verstehen als Bilder aus dem Traum oder aus einer Art heilenden Schlafes: die Ägypter sprechen vom Tempelschlaf, einem Prozess der Individuation und Heilung.
Bei der Entstehung werden bewusst verschiedene Stoffe eingesetzt, die im Laufe des Verbindungsprozesses einmalige Ergebnisse hervorrufen, am Ende jedoch wie zufällig erscheinen. Das Bild entwickelt sich sukzessive, der Weg zum Bild erweist sich als wahres Abenteuer. Untypische Malwerkzeuge, Hände, Fingerkuppen, die die dick aufgetragene Farbe in gestischen Bewegungen weitertreiben, folgen einem nach innen und außen gerichteten Auge. Der Einsatz unterschiedlicher Substanzen verursacht alchemistische Reaktionen, Bewusstseinsschichten zwischen Wachheit, Traum, Schlaf und Erinnerung fließen ineinander. Im Moment des subjektiven Erlebens werden Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges zu neuen „Mustern“ und Gestalten.
Die erdigen Töne des Rot und Gold werden der Göttin Isis zugeordnet, die im Altertum unter anderem als Göttin der Heilkunst, der Magie und als mütterliche Göttin für Fruchtbarkeit, Geburt und Schutz galt.