Die Schärfe des Augenblicks

Ausstellung

Eliane Huber-Irikawa und Bettina Schülke
Vernissage: 11. April 19h00
Eröffnende Worte: von Mag.a phil. Maria Christine Holter
Eintritt frei

Fr. 18. April, 18 Uhr – Artist Talk:
27. April 14-18 Uhr – Finissage

Da werden die realen Dinge unserer Lebenswelt zu einer sich stetig modifizierend Variation eines digitalen Schattens, den wir in uns tragen. Wir bilden einen Ausschnitt der digitalen Evolution ab, an der wir sowohl als Subjekt als auch Objekt teilhaben. Das Gehirn als Konstruktionswerkzeug kann die Regeln seiner Wahrnehmung verändern und die Botschaften in Materialität übertragen. Auf der materiellen Grundlage von Informationsverarbeitung liegt das Augenmerk unserer Arbeiten, die auf unseren Ursprüngen in der Textilkunst und in der Druckgrafik fußen. Insbesondere die Rückkoppelung von Wahrnehmung und die Antwort, die wir darauf in unserem Gehirn formulieren und mittels digitaler oder vordigitaler Technologie wieder an unsere Umwelt geben, stehen im Zentrum unserer Werke.

Im Sinne einer Reflexion auf eine neue Materialität spielt sich unsere Arbeit jedoch nicht im digitalen Raum ab, sondern bleibt auf der sinnlichen Ebene, die Auge und Hand verbindet. Selbst das Medium des Videos nimmt hier das Material beim Wort.

Sowohl zwei- als auch dreidimensionale Werke von Bettina Schuelke und Eliane Huber Irikawas Video-Arbeit Solution / Lösung referieren auf diesen neuen Umgang mit Materie, Verarbeitung und Handwerk. Diese Arbeiten nehmen das Material nochmals in die Hand und beleuchten es durch einen neuen, informierten Blick. Dem Spiel mit diesen sinnlichen Codes und ihrer Decodierung zu Bedeutung und Subkontext sind Eliane Huber Irikawas und Bettina Schuelkes Arbeiten gewidmet.

In ihrer Malerei nimmt Eliane Huber Irikawa Bezug auf die visuelle Präsentation wissenschaftlicher Daten und ist auf der Suche nach dem Bildmaterial, das unsere Zukunft prägen wird.

Bettina SchuelkesTextile Code greift historische Themen auf und verknüpft diese mit einzelnen Aspekten unserer gegenwärtigen digitalen Technokultur. Arbeiten aus dem Forschungsprojekt Secrete Languages untersuchen verborgene sprachliche Systeme in analoger und digitaler Form, meist beruhend auf dem Binären Code. Auch hier geht es Wahrnehmung und Erkennung.

Diese unterschiedlichen, aber doch zusammenhängenden Zugänge zu dem Thema Die Schärfe des Augenblickes, bilden den Ausgangspunkt der interdisziplinären Arbeiten von Eliane Huber Irikawa und Bettina Schülke.